Dass der SuS Westenholz drei Spieltage vor Saisonende mit elf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten ein verdienter Meister ist, steht außer Frage. Die Mannschaft um Trainer Wilfried Neuschäfer hat mit dem Durchmarsch von der Kreis- bis in die Landesliga Herausragendes geleistet und hat eine Saison der Superlative abgeliefert. Eines konnte man in Westenholz jedoch in dieser Bezirksligasaison nicht verbuchen: Einen Sieg gegen den SCV Neuenbeken. Nach dem 0:0 im Hinspiel gab es gestern vor rund 150 Zuschauern ein munteres 3:3 (2:2)-Unentschieden.
Dabei sah es zunächst so aus, als sollten die Feierlichkeiten rund um die letztes Wochenende perfekt gemachte Meisterschaft den SuS eher beflügeln als lähmen. Schnell lagen unsere Blau-Gelben mit 0:2 hinten und drohten bis zum Ablauf der ersten halben Stunde arg unter die Räder zu kommen. Weitere Torgelegenheiten blieben seitens der Gastgeber jedoch ungenutzt und so fand der SCV nach rund 30 Minuten auch endlich den mentalen Weg auf den Rasen. Das Geschehen wurde nun deutlich weiter weg vom eigenen Tor gehalten und spätestens nach dem Anschlusstreffer fand das Spiel auf Augenhöhe statt. Daniel Lütkefedder erkämpfte sich zwanzig Meter vor dem Tor den Ball und machte sich auf Richtung SuS-Gehäuse. Mit einem Haken ließ er den Schlussmann Dominik Göstenmeier aussteigen und schloss fast von der Grundlinie aus zum 1:2 ab (36.).
Patric Smith ließ eine gute Chance folgen (38.), scheiterte aber ebenso am Torwart wie kurz darauf Alexander Schmidt (39.). Abermals Lütkefedder belohnte seine Farben dann aber noch vor dem Halbzeitpfiff mit seinem zweiten Treffer und dem 2:2 (44.). Michael Janik hatte ihn im Strafraum freigespielt, den anschließenden Heber konnte Göstenmeier nicht erreichen.
Man sollte meinen, dass der anschließende Pausenpfiff ungelegen für die Radtke-Elf kam, doch diese legte auch mit Beginn des zweiten Durchgangs weiter den Vorwärtsgang ein. Drei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Lütkefedder diesmal als Initiator des dritten Treffers fungierte. Seinen Lupfer nahm Schmidt sieben Meter vor dem Tor dankend aus der Luft und setzte die Kugel so platziert zum 3:2 ins untere rechte Toreck (48.).
Die Partie war nun also sogar komplett gedreht und die Gastgeber schienen kräftemäßig nachzulassen. Der SCV bestimmte das Tempo, ohne in der Folge jedoch weitere Torgefahr auszustrahlen. So reichte dem Meister eine Unachtsamkeit, um zum 3:3 auszugleichen. Patrick Koesfeld bekam zwölf Meter vor dem Tor völlig freistehend das Spielgerät und hatte anschließend alle Zeit der Welt, um den Ball an Rene Wübbeke vorbei ins Tor zu schieben (59.). Kurz darauf sah der Torschütze allerdings nach einem rüden Einsteigen gegen Kevin Kleinert – er stand erstmals nach seiner sechs-monatigen Verletzungspause wieder in der Startelf – die gelb-rote Karte und verschaffte dem SCV so für die letzten gut zwanzig Minuten eine Überzahlsituation (68.).
Bemerkbar machte sich der numerische Unterschied in der Folge jedoch zu wenig. Der eingewechselte Andre Smith vergab die größte Möglichkeit zum Sieg, als er auf Ablage von Leinung etwas zu hoch zielte (82.). Auch Florian Strate traf aus der Drehung nur das Außennetz (74.).
So blieb es bei dem leistungsgerechten Remis gegen einen Aufsteiger, der durchaus gewillt war, seinem Publikum noch etwas zu bieten. Der SCV seinerseits hat sich gerade rechtzeitig von dem frühen Rückstand erholt und sich dank einer guten Moral den Punkt redlich verdient. Weiter geht es kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den TSV Horn.
Der SCV spielte mit:
Wübbeke – Schröder, Dalecki, Kleinert, Velickovski – Janik, Schäfers (46. Strate) – P.Smith (74. A.Smith), Lütkefedder, Hölscher – Schmidt (63. Leinung)
Tore:
2:1/2:2 Lütkefedder (36./44.), 2:3 Schmidt (48.)
(Artikel geschrieben von Mark Leinung)