Schröder bringt SCV auf Kurs – 4:0-Sieg über Espeln

Eine Halbzeit Schlafwagenfußball, eine Halbzeit Regionalexpress. Ergibt in der Summe ein standesgemäßes 4:0 (0:0) für unsere 1.Mannschaft gegen das Ligaschlusslicht SC Grün Weiß Espeln. Die Trainer Radtke/Jost integrierten gleich fünf Neue im Vergleich zum Spitzenspiel in Eissen in die Startelf. In der Viererkette ersetzte Pöppe den verletzten Strathaus. Im Mittelfeld rückte Schröder auf die Position vor der Abwehr. Janik musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Die größte Rotation gab es jedoch in vorderster Front. Da mit Vuletic, Welker (beide verletzt) und Gorji (5. Gelbe Karte) gleich drei Offensivleute ausfielen, kamen Hölscher, Dick und Leinung von Beginn an zum Zug. Doch auch Espeln hatte mit Personalproblemen zu kämpfen. Ein Blick auf den Kader der Gäste machte jedoch bereits vor Spielbeginn deutlich, dass man augenscheinlich mit dem letzten Aufgebot ins Beketal gereist ist.

Dementsprechend war es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Spiel von Beginn an dadurch geprägt war, dass Espeln unserem SCV den Spielaufbau überließ und sich weitestgehend bis an die Mittellinie zurückzog. So konnten die Blau-Gelben die Kugel durch die Viererkette laufen lassen und geduldig auf Lücken warten. In den ersten 45 Minuten nach Ansicht des Trainergespanns Radtke/Jost etwas zu geduldig, denn das Tempo im Spielaufbau war einfach zu langsam, um entsprechende Lücken zu reißen. Lautstark wurde von der Seitenlinie gefordert, die Geschwindigkeit, vor allem im letzten Spielfelddrittel, zu erhöhen, was aber nur selten gelang. Wenn es dann doch einmal schneller zuging, ergaben sich sofort Gelegenheiten. Hölscher prüfte mit einem Schuss aus spitzem Winkel Espelns Schlussmann Rauen (28.) und Pöppe kam freistehend zum Kopfball, erwischte das Leder aber nicht voll (33.). Das war es aber dann auch schon in Sachen Torchancen für den SCV. Auf der Gegenseite produzierte man bei den wenigen Vorstößen der Gäste hingegen überproportional viele Freistöße in Strafraumnähe, welche seitens des SCE jedoch allesamt, teils kläglich, ungenutzt blieben. Lediglich einmal stockte dem SCV-Lager der Atem. Espelns Lienen drang mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein, wo es einen minimalen Kontakt mit Wiehmeier, aber kein Foul des SCV-Verteidigers gab. Da Lienen zudem etwas zu theatralisch zu Boden sank, blieb der Elfmeterpfiff zurecht aus (45.). Stattdessen ging es mit dem 0:0 in die Kabinen.

Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts war sofort der Wille erkennbar, das Tempo zu verschärfen. Es wurde nun zielgerichteter auf das Tor der Gäste kombiniert und schon nach wenigen Minuten gab es dafür die vermeintliche Belohnung. Eine Passfolge über die rechte Seite führte bis kurz vor die Grundlinie, wo Lütkefedder den Ball flach vor das Tor brachte. Leinung zeigte sich in der Mitte als dankbarer Abnehmer und schoss den Ball in die Maschen. Sein Jubel wurde jedoch vom Unparteiischen gestoppt, der mit etwas Verzögerung auf die Reklamationen der Gäste einging und überraschend auf Abseits entschied (50.). Hier hätte man sich den Videobeweis gewünscht. Der Ärger währte zum Glück nicht lange. Keine 120 Sekunden später schalteten Lütkefedder und Schröder nach einem Freistoßpfiff zwanzig Meter vor dem Tor am schnellsten. Lütkefedder führte umgehend nach dem Pfiff des Schiedsrichters aus, legte quer für Schröder und dessen abgefälschter Schuss fand den Weg ins Tor zum diesmal gültigen 1:0 (52.). Auch in der Folge ging es vornehmlich in eine Richtung und nach knapp einer Stunde Spielzeit sollte mit dem zweiten Treffer der Partie die Vorentscheidung fallen. Ein Eckball des eingewechselten Christian Kran flog bis an den zweiten Pfosten. Dort hielt Leinung den Fuß hin und produzierte so eine Bogenlampe aufs lange Eck. Der aufgerückte Pöppe besorgte den Rest und ging auf Nummer sicher, indem er den Ball aus der Nahdistanz über die Linie nickte (59.). Mit diesem Treffer schien die Gegenwehr des SCE gebrochen, die grün weißen Akteure glaubten nun augenscheinlich selbst nicht mehr an eine Wende. Für SCV-Schlussmann Wübbeke war es ein nahezu beschäftigungsloser Nachmittag und so war er froh, wenigstens das ein oder andere Mal im Spielaufbau das Leder am Fuß zu haben. Spätestens mit Treffer Nummer drei war dann endgültig der Deckel drauf. Kran nutzte aus zwanzig Metern eine Ablage von Leinung, um flach abzuschließen. Den für Krans Verhältnisse eher harmlosen Ball konnte Rauen nicht erreichen, so dass das Spielgerät ungehindert zum 3:0 ins rechte untere Eck rollen konnte (65.). Mal wieder ein Jokertor für den SCV, darauf kann man mittlerweile schon vor dem Spiel Wetten abschließen. Auch ein zweiter Einwechselspieler sollte noch treffen. Von Dick an der Strafraumgrenze freigespielt hatte Janik den Ball auf seinem schwächeren linken Fuß. Das hinderte ihn aber nicht daran, die Kugel unhaltbar für Rauen zum 4:0 im oberen rechten Toreck unterzubringen (78.). Dabei blieb es am Ende.

Auch wenn vielleicht noch das ein oder andere Tor mehr drin gewesen wäre, war es in der zweiten Halbzeit ein souveräner Auftritt des Tabellenführers, der damit weiter einen Acht-Punkte-Vorsprung in der Tabelle wahrt, allerdings auch eine Partie mehr bestritten hat, als der Verfolger aus Hövelhof. Am kommenden Wochenende wird in der Bezirksliga Staffel 3 bereits der erste Rückrundenspieltag ausgetragen. Der Totensonntag ist dabei traditionell spielfrei, die Partien werden demnach bereits am Samstag ausgetragen. Das beschert dem SCV erneut ein Heimspiel. Mit dem SV Grün Weiß Anreppen gastiert dann ein weiteres Kellerkind im Beketal. Das Hinspiel endete 3:2 für unsere Elf.

Der SCV spielte mit:

Wübbeke – Nesic, Wiehmeier, Pöppe, Pohlmann (71. C.Smith) – Schröder, Dalecki (71. Janik) – Hölscher (55. Kran), Lütkefedder, Dick – Leinung

Tore:

1:0 Schröder (52.), 2:0 Pöppe (59.), 3:0 Kran (65.), 4:0 Janik (78.)

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